Rabbit Palace

Sehr viele Krankheiten entstehen durch Fütterungs- oder Haltungsfehler. Bitte achtet also bereits vorher
darauf wie eure Kaninchen leben und ihr werdet mehr Freude an ihnen haben. Eine naturnahe Ernährung
und artgerechte saubere (nicht sterile!) Haltung ist die beste Krankheitsvorsorge!

Die folgenden Artikel ersetzen keinesfalls einen Tierarztbesuch! Von Selbstmedikamention ist dringend
abzuraten! Aber diese Seiten sollen mit Absprache eines kompetenten Tierarztes dem ein oder anderen
bei der Diagnose oder Heilung unterstützend sein, denn oft ist eine richtige Diagnose nicht so einfach
und viele Möglichkeiten werden leider nicht in Betracht gezogen.

 

GESUNDHEITS-CHECK

Als erstes möchte ich mich dem Thema Gesundheitscheck widmen, denn dieser ist sehr wichtig um
Krankheiten frühzeitig erkennen und somit rechtzeitig handeln zu können. Diese Kontrollen sollten
einmal wöchentlich durchgeführt werden. Selbstverständlich sollte man seine Tiere trotzdem täglich
beobachten ob sich ihr Verhalten oder die Nahrungsaufnahme geändert haben

 Gewichtskontrolle: Am besten legt man sich ein Buch an in dem man wöchentlich das Gewicht
notiert. Mit bloßem Auge kann man oft Gewichtsab- und zunahme nicht erkennen wenn man die
Tiere jeden Tag pflegt. In einer Tabelle eingetragen merkt man sofort eine Veränderung. Das
Gewicht schwankt selbstverstänlich leicht, es sollte vor allem in Aussenhaltung im Winter auch
ansteigen. Nimmt ein Kaninchen aber stetig ab, oder verliert in kurzer Zeit sehr viel Gewicht, so
sollte man es dringend von einem kompetenten Tierarzt untersuchen zu lassen.

Augen: Die Augen eines gesunden Kaninchens sind klar und tränen nicht. Kleinste Partikel, zB
Samenhülsen vom Heu, sollten sofort entfernt werden, da sie auf der Netzhaut reiben und diese
verletzen können. Sind die Augen trüb oder tränen, kann dies auf Bindehautentzündungen,
-verletzungen, Erkältungsprobleme usw hinweisen.

Ohren: Die Ohren sollten sauber sein, vermehrter Ohrenschmalz könnte auf eine Ohrenentzündung
hinweisen. Sind schwarze Partikel im Ohr könnte es sich um Ohrmilben handeln. Diese Dinge sollten
schnellstens behandelt werden um bleibende Schäden zu verhindern.

Zähne: Zwar gehen die meisten Zahnprobleme von den Backenzähnen aus die ein Halter ohne
spezielle Geräte und das nötige Wissen nicht untersuchen kann, aber oft fressen die Kaninchen
dann nicht mehr richtig, so das auch der Abrieb der Schneidezähne abnimmt. Sollten die Zähne
zu lang sein muss sofort ein kompetenter Tierarzt aufgesucht werden, der auch die Backenzähne
kontrollieren muss.

After: Das After sollte stets sauber sein, ist es kotverschmiert hat das betroffene Kaninchen Durchfall.
Dieser kann innerhalb von 24 Stunden zum Tode führen und muss sofort behandelt werden. Bei
Kaninchen mit längerem Fell kann es außerdem durchaus vorkommen das sich der weiche
Blinddarmkot im Fell verklebt. Entfernt man dies nicht sofort kann sich die Haut darunter stark
entzünden und im schlimmsten Fall sogar einreißen. Dies ist schmerzhaft für die betroffenen Kaninchen
und kann in warmen Sommermonaten zu einem Fliegen-Maden-Befall führen, welcher oft tödlich endet.

Fell: Das Fell von einem gesunden Kaninchen ist stets ordentlich und glänzend. Wirkt es stumpf
oder struppig ist dies ein Zeichen für einen Krankheitsfall und das betroffene Kaninchen muss
umgehend von einem kompetenten Tierarzt untersucht werden.

Krallen: Die Krallen von Kaninchen wachsen stets, vor allem in Innenhaltung haben sie wenig
Chancen diese auf natürliche Weise abzunutzen, weshalb man sie regelmäßig kürzen sollte.
Im Jungalter sollte man nicht zu früh damit beginnen, denn umso eher sie gekürzt werden,
umso schneller wachsen sie zukünftig nach. Die Krallen sollten aber rechtzeitig gekürzt werden
ehe sie sich krümmen, denn dies erschwert dem Kaninchen die Fortbewegung, einmal
krumm gewachsene Zehen werden sich auch nicht wieder gerade wachsen.

  

IMPFUNGEN

Es gibt bereits einige Impfungen zur Krankheitsvorbeugung von meist tödlichen Infetionen.
Auch Kaninchen die in Innenhaltung leben sollten geimpft werden, da sie durch Insekten
oder über den Menschen auch ein Ansteckungsrisiko tragen. Viele Kaninchen sterben jährlich
an diesen Krankheiten weil die Halter die Gefahr nicht wahr nehmen. Dennoch möchte ich
davor warnen das auch einige Kaninchen erst mit diesen Impfungen erkranken, einen
Impfschock erleiden oder Tumore an den Impfstellen bekommen. Deswegen ist es sehr
wichtig das nur völlig gesunde Kaninchen geimpft werden! Eine Impfung ist nie ein
hundertprozentiger Schutz, aber die Gefahr das ungeimpfte Tiere sterben ist bei weitem
höher. Erkrankt ein geimpftes Tier ist der Krankheitsverlauf oft harmloser.

RHD (Kaninchenseuche): Der Übertragungsweg von RHD sind der direkte Kontakt befallener
Kaninchen, aber auch über den Menschen, das Futter, das Einstreu oder Insekten. RHD ist
nicht auf den Menschen übertragbar, aber beim Kaninchen nicht behandelbar und in 80% aller
Fälle tödlich. Die Impfung wird zwischen der 8. (bei ungeimpftem Muttertier) und 12. Lebenswoche
(bei geimpftem Muttertier, da der Impfschutz die erste Zeit über die Muttermilch wirkt) durchgeführt,
es folgt die erste Auffrischung nach 4 Wochen und weitere Impfungen im 1-Jahres-Rhytmus.

Myxomatose: Diese Infetionskrankheit wird über befallene Kaninchen, den Menschen, das
Futter oder von Fliegen übertragen. Für Menschen ist diese Infektion nicht ansteckend, für
das Kaninchen endet es aber in 80% aller Fälle tödlich. Die Erstimpfung erfolgt zwischen der
8. (bei ungeimpften Elterntieren) und 12. Lebenswoche (bei geimpftem Muttertier, da dort der
Impfschutz für die erste Zeit über die Muttermilch gegeben ist), eine Auffrischung ist nach 4
Wochen notwendig, die weiteren Impfungen werden im 6-Monate-Rhytmus durchgeführt.

Pasteurellen: Dieser Kaninchenschnupfen wird von erkrankten Kaninchen oder anderen
Tieren übertragen. Auch Kaninchen ohne sichtbare Symptome können Überträger von
Pasteurellen sein. Schlechte Haltung und Zugluft fördern diese Infektionskrankheit.
Diese Infetion ist nicht heilbar, es können lediglich die Symptome mit einem geeigneten
Antibiotika behandelt werden, was aber keinen dauerhaften Erfolg bietet. Geimpft werden
die Kaninchen mit der 9. Lebenswoche mit Cunivac Past, es folgt eine Wiederholungs-
impfung nach 4 Wochen. Die Impfung wird 1x jährlich wiederholt.

 

 

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